Machen Sie jetzt den CMD-Selbsttest Teil I
Natürlich ist es ohne eingehende Untersuchung nicht möglich, eine craniomandibuläre Dysfunktion einwandfrei festzustellen bzw. auszuschließen. Dieser Selbsttest soll daher mögliche Symptome aufzeigen und Ihnen als Orientierung dienen:
1. Ist Ihre Mundöffnung schief ?
Öffnet sich Ihr Mund bei langsamer kontrollierter Bewegung gerade (symmetrisch) oder ungerade (asymmetrisch)?
Vorgehensweise:
- Öffnen Sie langsam und ruhig maximal den Mund
- Beobachten Sie dabei konzentriert, ob Ihre Mundöffnung gerade erfolgt, oder ob dabei Abweichungen nach rechts und/oder links von einer geraden Öffnungsbewegung auftreten.
Normalerweise ist die Mundöffnungsbewegung geradlinig und symmetrisch. Sofern Abweichungen in Form einer S- förmigen Mundöffnungsbewegung auftreten oder auch in Form einer deutlichen Seitenabweichung zu einer Seite, ist der Befund “positiv”.
2. Ist Ihre Mundöffnung zu klein ?
Wie weit können Sie Ihren Mund öffnen?
Vorgehensweise:
- Messen Sie die Breite von Zeige- und Mittelfinger +/- Ringfinger die ca. 50 mm ausmacht
- Öffnen Sie den Mund langsam und positionieren Sie die gebeugten Finger zwischen Ihren
Ober- und Unterkieferschneidezähnen.
Die Weite der Kieferöffnung bei Erwachsenen – unabhängig von deren Körpergröße – beträgt etwa 40-60 mm. Gemessen wird dabei von der Schneidekante der Unterkieferzähne zur Schneidekante der Oberkieferzähne. Sie können ebenfalls die eigenen Fingern zu Hilfe zu nehmen.
Sofern die 2 – 3 Finger zwischen die Schneidekanten Ihrer Zähne passen, ist die Mundöffnung “normal”.
Sofern sie nicht vollständig zwischen die Schneidekanten passen, ist die Mundöffnung “eingeschränkt”.
3. Haben Sie Kiefergelenkgeräusche ?
Sind Knackgeräusche im Bereich der Kiefergelenke zu hören oder zu fühlen, wenn Sie Ihren Mund öffnen oder schließen?
Vorgehensweise:
- Legen Sie jeweils zwei Finger seitlich sanft in den Bereich Ihrer Kiefergelenke, also unterhalb der Schläfen bzw. vor den Ohren auf Ihre Wangenhaut.
- Öffnen Sie nun langsam den Mund und achten dabei auf das Auftreten von Reibe- oder Knackgeräuschen im Bereich der Kiefergelenke. Achten Sie zudem darauf, ob Sie im Bereich der Kiefergelenke ungewöhnliche, sprunghafte Bewegungen tasten können.
Sofern derartige Geräusche hörbar bzw. abrupte Bewegungen tastbar sind, ist der Befund „positiv“.
4. Treffen Ihre Zähne nicht zugleich aufeinander ?
Sie beißen ihre Zähne zuerst im normalen Tempo, im 2.Teil ganz langsam zusammen.
Treffen Ihre oberen und unteren Zähne alle gleichzeitig aufeinander? Oder geraten einzelne Zähne in Kontakt, bevor ein vollständiger Zahnkontakt zwischen allen anderen Zähnen erreicht wird?
Vorgehensweise:
- Öffnen und schließen Sie den Mund erst schnell und danach langsam. Gleichzeitig beobachten Sie Ihre Öffnungs- und Schließbewegung. Achten Sie bitte während der gesamten Übungsausführung darauf, das Ihre Kopfposition sich nicht verändert.
- Konzentrieren Sie sich dabei auf Ihre Zähne und fühlen Sie, ob beim schnellen sowie beim langsamen Mundschluß einer oder mehrere Zähne früher als die anderen in Kontakt kommen. Sie können hierzu auch das Schließgeräusch auswerten.
Prüfen Sie dabei, ob beim Mundschluß die Zahnreihen gleichmäßig aufeinander treffen. Prüfen Sie ebenfalls ob ein kurzes, einseitiges Geräusch entsteht, oder ob mehrere Schließgeräusche kurz nacheinander auftreten. Sofern mehrere Kontakte nacheinander fühlbar oder hörbar sind, ist der Befund “positiv”.
5. Haben Sie einen Druckschmerz auf der Wange ?
Die Kaumuskeln sollten zwar stark und leistungsfähig aber nicht überlastet oder verhärtet sein.
Vorgehensweise:
- Schließen Sie die Lippen, aber beißen Sie nicht die Zähne aufeinander.
- Tasten Sie nun mit jeweils zwei Fingern rechts und links gleichzeitig im Bereich der Wange nach deutlich fühlbaren und verhärteten oder gar empfindlichen Partien.
Sofern hier ein harter Muskel deutlich abgrenzbar ist bzw. das Tasten sogar Beschwerden bereitet, ist der Befund „positiv“.
6. Haben Sie einen Druckschmerz an der Schläfe ?
In der gleichen Form wie zuvor für den Wangenmuskel wird nun die Empfindlichkeit des Schläfenmuskels untersucht.
Vorgehensweise:
- Schließen Sie erneut den Mund entspannt, ohne zuzubeißen.
- Ertasten Sie nun mit jeweils zwei Fingern auf der rechten und linken Kopfseite den Bereich hinter den Augenbrauen sowie den Bereich vor dem Haaransatz.
- Tasten Sie nun beidseits gleichzeitig die entsprechende Zone aus und achten Sie dabei auf harte, deutlich ertastbare Strukturen bzw. auf eine empfindliche oder gar schmerzhafte Zone in dieser Region.
Sofern ein solcher Tastbefund auftritt, ist der Befund insgesamt „positiv“.
7. Haben Sie einen Druckschmerz hinter dem Kieferwinkel ?
Bei diesem letzten Muskelbefund sollten Sie nun versuchen, nach ungewöhnlich empfindlichen Muskeln im Bereich hinter und unter den Kieferwinkeln zu tasten.
Vorgehensweise:
- Schließen Sie leicht den Mund und legen Sie jeweils einen Zeigefinger im Bereich unter und hinter dem Kieferwinkel an Ihren Hals.
- Üben Sie nun jeweils gleichzeitig einen leichten Druck nach innen aus und prüfen Sie, ob hierbei ungewöhnliche Empfindlichkeiten entstehen.
Sofern Beschwerden oder gar Schmerzen auftreten und Sie derzeit nicht erkältet oder krank sind (führt zu verdickten Lymphknoten in dem Bereich) ist der Muskelbefund „positiv“.
8. Sind Ihre Zähne abgeschliffen ?
Weisen Ihre Zähne für Ihr Alter übermäßige Schleifspuren auf?
Vorgehensweise:
- Beißen Sie mit Ihren Zähnen aufeinander und ziehen Sie dabei gleichzeitig die Lippen auseinander, so dass man wie bei einem „Filmstar-Lächeln“ die Ober- und Unterkieferzähne möglichst gut sieht.
- Bewegen Sie nun den Unterkiefer abwechseln zur einen und dann zur anderen Seite und achten Sie dabei darauf, welche Zähne beim Kauen zur Seite miteinander in Kontakt stehen.
- Ziehen Sie nun bei Bedarf die Lippen noch ein wenig weiter auseinander, um anschließend die betreffenden Zähne genauer betrachten zu können.
Betrachten Sie nun die Zähne einzeln und vergleichen Sie deren Gestalt auf der rechten und linken Seite. Finden sich Unterschiede ist in diesem Fall der Befund „positiv“ .
Machen Sie jetzt den CMD-Selbsttest Teil II
Vergeben Sie für jede Frage einen Punkt und Addieren sie diese am Ende.
- Haben Sie Schmerzen im Gesichtsbereich ?
- Haben Sie Kiefergelenkschmerzen ?
- Hören Sie ein Knacken oder Reiben beim Kauen ?
- Ist die Beweglichkeit im Unterkiefer eingeschränkt ?
- Knirschen Sie mit den Zähnen ?
- Pressen Sie oft die Zähne aufeinander ?
- Haben Sie sehr empfindliche Zähne ?
- Leiden Sie unter unerklärbaren Zahnschmerzen ?
- Leiden Sie häufig unter Verspannungen im Nackenbereich ?
- Wird Ihnen häufig schwindelig ?
- Leiden Sie häufig unter Kopfschmerzen ?
- Haben Sie Schmerzen beim Berühren der Haare ?
- Leiden Sie häufig unter Schulter-Verspannungen ?
- Leiden Sie unter Schluckstörungen oder Kehlkopfschmerzen ohne Entzündungszeichen ?
- Leiden Sie unter Ohrgeräuschen wie Tinnitus ?
- Haben Sie häufig einen Druck hinter den Augen ?
0-1 Punkte
Eine CMD-Erkrankung ist unwahrscheinlich
2-3 Punkte
Erhöhte Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen einer CMD
Sie haben ernst zu nehmende Anhaltspunkte dafür, dass zwischen Ihren Beschwerden und Ihrem Zahn-Kieferbereich ein Zusammenhang besteht. Ihr Körper sendet erste Warnsignale aus. Eine CMD-Erkrankung ist möglich.
4 und mehr Punkte
Eine CMD – Erkrankung ist wahrscheinlich
Vieles spricht bei Ihnen dafür, dass Sie eine Craniomandibuläre Dysfunktion haben. Sie kann die Ursache für Ihre Beschwerden sein und muss erkannt und professionell behandelt werden.